Mutterkuhhaltung, Herdenschutzhunde und Wölfe

Wander- und Bikewege führen dich über landwirtschaftlich genutzte Weiden und in den Lebensraum von Wildtieren. Beachte ein paar Grundregeln, damit mögliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier friedlich verlaufen.

Karte

Die Karte zeigt dir, wo sich aktuell Mutterkühe und Herdenschutzhunde aufhalten. Ist ein Gebiet orange eingefärbt, halten sich darin mit Sicherheit Mutterkühe oder Herdenschutzhunde auf. Ist der Geländebereich nicht gekennzeichnet, musst du aber trotzdem damit rechnen, Mutterkühen oder Herdenschutzhunden zu begegnen. Grundlage für die Karte sind mit Sendern ausgestattete Mutterkühe und Herdenschutzhunde einerseits sowie kartographisch einzeln erfasste Alpweiden andererseits. Die Informationen sollen dem Gast bei der Routenplanung helfen oder ihm vor Ort die Entscheidung erleichtern, einen Weideabschnitt zu betreten oder diesen grossräumig zu umgehen.

Verhaltenstipps mit Mutterkühen

1. Distanz halten

Halte, wenn möglich, Distanz, um die Kühe nicht zu beunruhigen. Gehe in jedem Fall ruhig an den Tieren vorbei. Kühe haben eine Individualzone – ähnlich der natürlichen Distanzzone bei Menschen. Wird diese verletzt, können sich die Tiere bedrängt fühlen. Mutterkühe, die Menschen angreifen, wollen damit meistens sich selbst, die Herde und besonders die Jungtiere schützen.

2. Kälber nicht berühren

Die Mütter behalten ihre Kleinen stets im Auge und können auf Verunsicherung heftig reagieren. Nähere dich den Kälbern nicht und berühre sie auf keinen Fall. Beachte: Kälber liegen oft etwas versteckt abseits der Herde.

3. Hunde an die Leine

Führe deinen Hund an der Leine, umgehe die Tiere möglichst ruhig und grossräumig. Die Kühe ordnen deinen Hund immer als Gefahr ein und wollen die Herde schützen – unabhängig vom Aussehen und der Grösse deines Hundes.

Verhaltenstipps mit Herdenschutzhunden

Grundsätze

  • Tafeln mit Verhaltenstipps ernst nehmen
  • Tempo verlangsamen
  • Tiere nicht aufscheuchen
  • Hunde nicht überraschen, sondern durch lautes Reden auf sich aufmerksam machen
  • Vom Bike absteigen

Wenn Herdenschutzhunde bellen, auf dich zurennen oder den Weg versperren

  • Ruhig stehen bleiben und den Hunden Zeit geben, die Situation einzuschätzen
  • Hunde nicht direkt anschauen, nicht berühren und nicht ansprechen
  • Abstand zur Herde halten
  • Nicht provozieren: Keine erhobenen Stöcke, kein Fuchteln, kein Schreien
  • Falls nötig, mit einem schräg nach unten gehaltenen Stock auf Abstand halten
  • Sobald der Hund nicht mehr bellt, langsam weitergehen

Wenn sich die Herdenschutzhunde nicht beruhigen

  • Rückwärts gehen und auf grössere Distanz zur Herde zurückziehen
  • Augenkontakt vermeiden
  • Herde weiträumig umgehen oder umkehren
  • Wenn du Warnsignale der Hunde ignorierst und den Durchgang erzwingst, riskierst du einen Biss

Verhaltenstipps bei Begegnungen mit Wölfen

Grundsätze

Der Wolfsbestand in der Schweiz wächst kontinuierlich. Obwohl eine Begegnung selten vorkommt, sollten folgende Verhaltensregeln eingehalten werden.

  • Bleib auf beschilderten Wegen und Plätzen und respektiere damit die Lebensräume der Wildtiere.
  • Nimm deine Essensreste wieder mit nach Hause und entsorge sie nicht im Wald. Dies lockt Wildtiere und auch Wölfe an.
  • Wenn du mit deinem Vierbeiner unterwegs bist, halte ihn unter Kontrolle.

Wenn du einem Wolf begegnest

  • Bleibe ruhig stehen und versuche die Situation zu erfassen. Wenn der Wolf dich bemerkt, zieht er sich in der Regel zurück
  • Wenn dies nicht der Fall ist, bewahre Ruhe und mach mit bestimmter Stimme auf dich aufmerksam und ziehe dich langsam zurück

Einen Wolf oder seine Spuren gesichtet?

Kontaktiere den Wildhüter Claudio Spadin bei folgenden Fällen unter +41 (0)79 605 88 13:

  • Du hast Wölfe mit auffälligem Verhalten beobachtet
  • Du hast Wölfe mit geringer Scheu gegenüber Menschen beobachtet
  • Du hast ein gerissenes Wildtier gefunden
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