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„In jedem Board steckt auch ein Stück von uns selber.“

Urs Welti ist die eine Hälfte des kreativen Duos hinter der Surfboard-Manufaktur Enlain aus Flims. In Auftragsproduktion und Workshops baut er Boards aller Art, vom Stand Up Paddle über Freeskis bis zum Snow- oder Skateboard. Hinter den Sägespänen und dem Holzstaub steckt ausgefeiltes Handwerk und individuelles Design. „Jedes Board ist ein Unikat“, sagt Urs über seine Bretter. Doch die Hardware ist nur die eine Seite der Medaille. Denn was er in seiner Werkstatt täglich aus dem Holz schleift ist nicht nur ein Brett, sondern ein Lebensgefühl. Eine Welle zu surfen, oder einen Hang zu fahren mit einem Board, welches man selbst gebaut hat, das kann man nicht beschreiben. Das muss man erlebt haben!

Wie hat das alles angefangen mit Enlain?

Wir sind zu zweit bei Enlain, Ben Chick und ich. Kennengelernt haben wir uns in der Freestyle Academy, meine Kinder haben dort Kurse bei Coach Ben besucht. Schon bald haben wir herausgefunden, dass wir beide in unserer Freizeit Surfbretter aus Holz bauen. Nach einigen Gesprächen haben wir schnell gemerkt, dass auch andere Leute Interesse an diesem Handwerk haben könnten. So haben wir uns entschlossen, einen ersten Kurs anzubieten. Durchgeführt haben wir den noch in meiner Garage mit nur wenigen Teilnehmern. Die Kurse waren ein Erfolg und so sind nach den Surfbrettern relativ schnell auch Skis und Snowboards dazu gekommen. Wir haben bald gemerkt, dass wir mehr Platz brauchen und mit den Werkstätten ist auch das Geschäft grösser geworden. Seit beinahe drei Jahren laufen unsere Kurse jetzt unter dem Namen Enlain, das bedeutet „aus Holz“.

Du und Ben seid beide keine gelernten Schreiner, hat das eine Rolle gespielt?

Nein. Ich glaube dass das, was wir machen zwar sehr viel mit Holz zu tun hat, aber wenig mit Schreinerei. Ein Schreiner arbeitet viel mit geraden Kanten und klaren Formen. Bei unseren Brettern hingegen gibt es keine geraden Linien, alles ist rund und fliessend. So etwas kann man nicht in einer Schreinerlehre lernen. Wir sind beide Autodidakten und haben viel von unserem Wissen von Youtube. Dabei testen wir unsere Bretter natürlich regelmässig auf dem Wasser und auf dem Schnee. So verstehen wir am Besten, was funktioniert und was nicht.

Wie wichtig ist der Standort für Enlain?

Ich glaube der Standort ist sehr wichtig. Klar kann man sich fragen, wieso wir hier in Flims Surfbretter herstellen, wo es doch weit und breit kein Meer gibt. Wir glauben aber, dass das Surfen die Basis aller Freestyle Sportarten wie Snowboarden, Skifahren und Skaten ist. Und so ist doch jeder Snowboarder auf eine andere Art auch ein Surfer. Deshalb sind wir uns sicher, dass wir hier genau am richtigen Ort sind.

Welches Holz verwendet ihr für eure Bretter?

Wir verwenden vorwiegend Paulownia-Holz. Es ist extrem stabil und leicht und eignet sich daher perfekt, um Boards aller Art herzustellen. Wir bauen aber oft an einzelnen Stellen auch spezielle Hölzer ein, an denen vielleicht eine schöne Erinnerung hängt. So wird jedes Board zum Unikat. Ich kann mich noch an einen Kursteilnehmer erinnern, der hatte ein 10‘000-jähriges Stück Mooreiche vererbt bekommen. Das haben wir dann in das Heck eingebaut, das ist natürlich eine geniale Geschichte.

Auch das Deck können wir individuell gestalten, zum Beispiel mit alten Zeitungen oder Prints. Seit neustem „flammen“ wir auch Decks mit dem Gasbrenner, das ist ein altes japanisches Handwerk, um Surfbretter zu veredeln. Auf Youtube finden wir unendlich viel Inspiration, um ständig mit den Designs zu spielen.

Kannst du dich noch an dein erstes selbstgebautes Brett erinnern?

Oh ja, auf jeden Fall, das war ein Stand Up Paddle Board. Das Holz dafür stammte von einer 100 Jahre alten Kirchenbank der Kirche in Falera. Mein Schwiegervater hatte mir die Kirchenbank geschenkt und ich habe diese dann auseinandergesägt und ein SUP daraus gebaut. So etwas kann man nicht kaufen und so war auch das Gefühl, als ich mit meinem Kirchenbank SUP auf dem Wasser war einfach unbeschreiblich.

Noch eine witzige Anekdote zum Schluss?

Ein Kursteilnehmer hatte richtig Pech. Er hat sein Brett zum Trocknen nach draussen gestellt und als er wiederkam, hatte es ein wenig darauf geregnet. Da musste er natürlich alles nochmals abschleifen. Damit aber nicht genug. Als er es dann in der Werkstatt zum Trocknen ausgelegt hat, hat es durch die Decke getropft, natürlich wieder genau auf sein Brett. Da musste er nochmals alles abschleifen. Der Arme musste sich sein Brett wirklich verdienen.

Oder der andere Kursteilnehmer, der ein Stück Holz von einer Klemme im Board vergessen hatte. Jetzt scheppert es jedes Mal, wenn er das Brett bewegt. Auch so kann ein Unikat entstehen.

Kurse

  • Ski Baukurse (2 Tage)
  • Snowboard Baukurse (2 Tage)
  • Surfboard Baukurse (4 Tage)
  • SUP Baukurse (5 Tage)
  • Skateboard Baukurse (1 Tag)

Leistungen

  • Knowhow
  • Material
  • Technik
  • Betreuung

Kontakt

enlain gmbh
Via Pardanal 11
7031 Laax

076 389 25 62

www.enlain.com

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