Freeride-Ausrüstung, Routenplanung und Training

How to LAAX: Vorbereitung für dein nächstes Freerideabenteuer

Immer mehr Wintersportler und Wintersportlerinnen suchen das Freiheitsgefühl abseits der markierten Pisten. Doch die alpinen Gefahren sind beim Freeriden in ungesichertem Gelände allgegenwärtig und es wird nicht das ganze Gebiet überwacht. Aber wie bereitest du dich richtig vor und welche Ausrüstung brauchst du für deine nächste Tour? Sina Candrian, LAAX Local & Team Riderin, verrät es dir.  

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Ausrüstung

Die Ausrüstung ist beim Freeriden essentiell. Sie kann im Ernstfall über Leben und Tod von dir selbst, aber auch von deinen Freunden entscheiden. Das gehört zu deiner Lawinen-Ausrüstung:  

Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) – dieses Gerät sendet im Falle einer Verschüttung ein Signal aus, welches mit dem LVS einer unverschütteten Person geortet werden kann. Es ist entscheidend, wie schnell ein Verschütteter gefunden werden kann, denn bereits wenige Minuten nach der Verschüttung nehmen die Überlebenschancen drastisch ab. Tipps zum Kauf eines LVS findest du hier: Lawinenverschütteten-Suchgerät LVS – Bestandteil der Standard-Notfallausrüstung | BFU. Es ist wichtig, dass du dein LVS vor jeder Freeride-Tour testest, beispielsweise an einem Freeride Checkpoint in LAAX. 

Schaufel und Sondierstange – sobald die verschüttete Person mit dem LVS geortet wurde, wird mithilfe der Sondierstange und der Schaufel die Bergung begonnen 

Mobiltelefon – damit du im Notfall die Rettung alarmieren kannst, ist es wichtig ein Telefon dabei zu haben. Informiere dich am besten im Voraus, wer im näheren Umkreis die Anlaufstelle für Notfälle ist. In LAAX findest du den SOS Button in der INSIDE LAAX App oder du rufst unter +41 81 927 74 00 an.  Im Zweifelsfall oder wenn du keinen Empfang hast, kannst du jederzeit auch via dem nationalen Notruf 144 oder die Rega 1414 alarmieren.  

Lawinenairbag-Rucksack – Für alle, die regelmässig neben der Piste fahren, lohnt sich die Anschaffung eines Rucksacks mit Lawinenairbag. Wird der Airbag zur richtigen Zeit während eines Lawinenabgangs ausgelöst, sorgt er für Auftrieb und möglicherweise dafür, dass man an der Oberfläche bleibt, was wiederum die Überlebenschancen erhöht.  Er bietet jedoch keineswegs völlige Sicherheit. Auch mit Lawinenairbag müssen daher Vorsichtsregeln für das Verhalten im ungesicherten Gelände eingehalten werden.  

Für die erste Hilfe, solltest du bei jeder Freeride - Tour ein First-Aid-Kit und eine Isolierdecke mitnehmen. Trage zudem auch die übliche Sicherheitsausrüstung: Ein Helm schützt dich bei einem Sturz und die richtige Kleidung kann dich warm und trocken halten. Ergänzend solltest du auch immer genügend Proviant und etwas Trinken (Energie) dabei haben.

Wichtig: Die Ausrüstung alleine reicht nicht – noch wichtiger ist ein professioneller Lawinenkurs, um den Einsatz der Ausrüstung zu trainieren.  

Professioneller Lawinen Kurs

Ein Lawinenkurs bereitet dich optimal für die Planung und Durchführung einer Freeride-Tour vor.  Profis zeigen dir dabei, welche Ausrüstung du brauchst und wie du sie korrekt einsetzt. Du lernst Gefahrenmuster und das richtige Verhalten bei einem Lawinenunfall kennen. Einzelhangbeurteilung, Einschätzung der Lawinengefahr und Tourenplanung werden im Detail angeschaut. Es empfiehlt sich zudem, regelmässig an Auffrischungskursen teilzunehmen und auch selbständig zu trainieren. Den Lawinenkurs machst du am besten mit deinen Freunden, die dich beim Freeriden begleiten. So werdet ihr ein eingespieltes Team.  


Regelmässiges Training

Nachdem du einen professionellen Lawinenkurs absolviert hast, solltest du das Gelernte regelmässig auffrischen.  In Plaun findest du das Avalanche Training Center ATC. Die stationäre Anlage simuliert eine Lawinenverschüttung und bietet dir die Gelegenheit, deine Ausrüstung regelmässig zu testen und dich mit der Ernstsituation auseinanderzusetzen, bevor sie eintrifft. Auch hier macht es Sinn, das gleich mit deinen Freeride Freunden zu tun. 

Planung deiner Route

Die richtige Ausrüstung und das regelmässige Training der Verschüttetensuche bereitet dich auf den Ernstfall vor. Genauso wichtig ist jedoch die sorgfältige Planung deines nächsten Freeride-Abenteuers, um gar nicht erst in eine Ernstsituation zu geraten. Zur Vorbereitung gehören folgende Punkte:
 

1. Bereite dich zu Hause vor und informiere dich über die Lawinengefahr, Hangneigung, Sonneneinstrahlung und Wetterlage. Eine hilfreiche Plattform ist «White Risk» von SLF. White Risk Eine ausführliche Planung ist auch beim Freeriden im Wald notwendig. Berücksichtige bitte bei deiner Planung auch die Wildruhezonen.  
 
2. Teste dein LVS, beispielsweise an einem Freeride Checkpoint in LAAX.
3. Informiere dich bei der Freeride Base.  über die aktuelle Wetter- und Lawinensituation in LAAX. 
4. Stehst du vor deinem Wunschhang, gilt es diesen vor Ort nochmals zu beurteilen. Überlege dir deine Linie, lese das Terrain und überlege dir deinen Fluchtweg, sollte es zu einem Lawinenabgang kommen.  
5. Höre auf dein Bauchgefühl: Bist du dir nicht sicher oder fühlst dich nicht wohl, dann verzichte auf die Tour und hole sie ein anderes Mal nach. 

 

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